Amazon Smart Plug WLAN-Steckdose im Test

Gary Madeo
Gary Madeo - Gründer und Autor
5 Min

Die Tage kam nach unnatürlich langer Wartezeit mit dem Amazon Smart Plug die erste, offizielle und selbstredend mit Alexa kompatible WLAN-Steckdose des Onlineversandhändlers auf den Markt.

D.h., genauer gesagt lag das altbekannte Amazon-Päckchen im Briefkasten. Darin befand sich keine besonders hübsche, eher klobige, dafür aber recht funktionale, smarte Steckdose.

Damit kann ich endlich von unterwegs die Kaffeemaschine anmachen und genieße wenige Augenblicke nach Betreten des Hauses wunderbaren Espresso – die braucht nämlich oldschoolige 15-20 Minuten zum Aufheizen.

Willkommen in 2018“, denkt sich der ein oder andere geneigte Leser. Ja, es mag anachronistisch anmuten, aber unter all dem nötigen und unnötigen Smart Home-Zeugs, Computern, Laptops, Smartphones und Gadgets aller Art befand sich bislang keine einzige WLAN-Steckdose. Nach einigem Überlegen habe ich vor Monaten beschlossen auf die offizielle Steckdose von Amazon zu warten – Kompatibilität mit Alexa bieten aber reichlich viele andere Modelle, wie etwa die deutlich günstigere Alternative von TP-Link .

Auspacken, Einstecken, Einrichten

In den letzten Jahren habe ich einige Produkte aus der Amazon Basics-Reihe zu schätzen gelernt: funktional, schlicht und preisgünstig. Mein erster Eindruck beim Auspacken lässt mich auch den Amazon Smartplug in diese Kategorie einordnen.

Äußerlich ist der schlaue Stecker kaum von anderen non-smarten/gewöhnlichen Steckosen unterscheidbar. Es könnte sich auch um einen Adapter handeln, wie man ihn etwa im Ausland benötigt. Freilich, der Amazon Smart Plug fällt ein wenig groß und klobig aus, was ich aber zum einen bereits erwähnt habe und darüberhinaus auch nicht extrem auffällt. Einzig in engen Steckerleisten könnte es–richtig– „eng“ werden.

Vorgesehen ist aber sowieso die direkte Montage der Steckdose an der Wand. Dann sieht sie aus wie ein WLAN-Repeater oder eine Powerline-Buchse. Es gibt eine blaue LED-Leuchte. Sie leuchtet blau, wenn alles in Ordnung ist.

Keinem unnötige Verpackungsfetisch wird gefrönt, Dreingaben und Zubehör (eine Kurzanleitung zur Einrichtung mit Alexa liegt bei) sucht man zum Glück vergeblich.

Die Inbetriebnahme geht dementsprechend schnell über die Bühne. Am einfachsten scannt man mit der Alexa-App auf dem Smartphone/Tablet den QR-Code ein, die App kümmert sich um die korrekte Einbindung in eurer System.

Hat bei mir sofort geklappt, eine manuelle Synchronisation (etwa über den seitlich vorhandenen Knopf auf der Steckdose) war nicht nötig. Interessanter und umfangreicher ist das Kapitel Nutzung in eurem smarten Zuhause.

Smart Home, mit Alexa kein Problem, sonst…

Stellt euch den Smart Plug als einen Adapter vor, der herkömmliche Haushaltsgeräte “schlau” macht: die eingangs erwähnte Kaffeemaschine zum Beispiel. Oder ein Radio, ein Ventilator (hätte ich in diesem Sommer gut gebrauchen können) können so angesteuert werden und in Routinen eingebunden werden. Letztlich decken die potentiellen Anwendungsbereiche nahezu alle klassischen Geräte und mögliche Szenarien ab.

Nach der Einrichtung des Amazon Smart Plugs (ihr könnt ihn auch ein wenig aussagekräftiger Benennen als “Erste Steckdose”) steht dieser zur Verfügung. Hierzu wechselt ihr in der Alexa-App auf das Haussteurungssymbol ganz rechts und dann in den Reiter “Steckdosen”. Nun könnt ihr ihn nach belieben manuell ein- oder ausschalten. Das ist aber nicht der eigentliche Zweck der Übung.

Besser ist es etwa, die Kaffeemaschine zu einer bestimmten Uhrzeit ein- oder auszuschalten. Richtig smart wird es, wenn man mehrere Handlungen zu “Routinen” zusammenfasst und auf Zuruf steuert.

Das könnte dann so ablaufen: ihr (kommt morgens verkatert in die Küche und) ruft: “Alexa, guten Morgen!”, aber bitte nicht zu laut, denn Nachbarn und Familie könnten noch schlafen. Die Kaffeemaschine schaltet sich ein und aus den smarten Boxen läuft eurer Lieblingsdudel-Radiosender. Alexa liest den Wetterbericht oder die Tagezusammenfassung vor. Welcome to the woking week

Fazit zur Alexa WLAN-Steckdose und Alternativen

Die Einbindung in die Alexa-Welt ist gegeben. Wie ihr euch denken könnt, unterstützt die Alexa-WLAN-Steckdose andere Assistenten wie Google Home/Siri nicht nativ. Bei Google Home kann man aber zum Beispiel den Umweg über Yonomi gehen. Sie ist nicht kompatibel mit den Hubs anderer Hersteller.

Auf Extras und Zusatzfunktionen müsst ihr darüber hinaus ebenfalls verzichten. Wünschenswert wäre etwa eine Strommessfunktion gewesen, beim aufgerufenen Preis sicher vertretbar. Die erwähnte TP-Link-Dose etwa gibt es in einer erweiterten Variante mit Energieüberwachung oder gar als WLAN-Repeater.
Aktuell kostet der Amazon Smart Plug stolze 29,99 Euro, ihr solltet aus meiner Sicht daher nur bei einer Schnäppchen-Aktion zuschlagen.

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von Gary Madeo Gründer und Autor
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Vor Jahren nebenher aus Spaß an der Freude gegründet, wird er dieses Projekt so schnell nicht mehr los. Bloggt und kümmert sich um die gesamte Technik hinter einem Tech-Blog. Schreibt zur Ablenkung über Fußball, meist ohne Magenschmerzen zu bekommen.
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